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| 06.07.2020

Wie Du durch Yoga Mudras die Fünf Elemente entfachst

Yoga Mudras wird nachgesagt, dass man mit ihrer Hilfe den Energiefluss im Körper verbessern kann. Dabei ermöglicht die Anwendung einer bestimmten Mudra Praktizierenden den Zugang zu bestimmten Gemütszuständen und zu den Fünf Elementen im Körper. 

Das Wort mudra kommt aus dem Sanskrit und ist aus den Wörtern Mud und Dhra zusammengesetzt: „Bliss“ und „auflösen“. Frei übersetzt heißt es soviel wie: „das, was die Dualität auflöst und Gottheit und Anbetenden zusammenbringt“.

Welche Bedeutung haben Mudras im Yoga?

Das Wort mudra bedeutet Siegel, Geste oder Fingerhaltung. Mit der Verwendung von Murdas im Yoga versuchen wir, die Energie unserer Hände zu nutzen und diese mit Intention und bewussten Handlungen zu verbinden. Diese Gesten unserer Finger und Hände sollen es uns ermöglichen, die Energien der Elemente im Körper direkt zu beeinflussen. 

Dadurch ehren wir unseren physischen Körper, unseren emotionalen Körper und auch unseren mentalen Körper. Ganz einfach gesagt fördern Yoga Mudras den Energiefluss im Energiekörper, der auch subtiler Körper genannt wird. „Subtil“ heißt in diesem Zusammenhang „das Zarteste“ oder „das Feinste“. So unterstützen uns Mudras auf unserer Reise zu unserem Inneren. 

Auch wenn das Wort Mudra vielleicht neu für dich ist, bist du vermutlich schon viel vertrauter mit diesen Handhaltungen und Fingergesten, als du vielleicht denkst. Ein großer Teil unserer Kommunikation wird durch die Verwendung der Hände betont

Denk‘ mal drüber nach: Was tust du, wenn du jemanden, den du kennst, in der Ferne siehst? Du winkst. Oder du klatscht in die Hände, um jemandem Anerkennung für die Meisterung einer Aufgabe zu schenken. Und aller Wahrscheinlichkeit nach hast du schon einmal das Peace-Zeichen gesehen (und benutzt). 

Der Punkt ist, dass du vermutlich bereits mit der Kraft, Energie und Schwingung der Hände vertraut bist. Höchstwahrscheinlich hast du auch schon die häufigste Handhaltung im Yoga praktiziert: Anjali Mudra – die Mudra der Begrüßung, die oftmals von dem Wort Namasté am Anfang und am Ende einer Yogastunde begleitet wird.

Anjali Mudra oder Namasté ist vermutlich die häufigste Mudra im Yoga. Foto von Yongsubi.

2. Wie praktiziert man Yoga Mudras?

Im Yoga werden Mudras meistens während der Meditation und in Kombination mit Pranayama eingesetzt, um den Energiefluss durch den Körper zu lenken. Dieser Praxis liegt die Annahme zugrunde, dass verschiedene Bereiche der Hand bestimmte Bereiche des Gehirns stimulieren können. Das Ausüben von sanftem Druck auf diese Bereiche der Hand mit den Fingern soll die entsprechende Region im Gehirn aktivieren. Außerdem symbolisiert jede Mudra ein bestimmtes Gefühl, eine Emotion oder einen Gemütszustand.

2.1. Wie bereitest Du Dich auf Deine Yoga-Mudra-Praxis vor?

Mudra ist eine Energiekörper-Praxis, also ein Training des subtilen Körpers. Stelle dich jedoch darauf ein, dass es eine Weile dauern kann, bis du die entsprechende Sensibilität entwickelt hast, um die einzigartige Wirkung dieser Technik spüren zu können. Deshalb solltest du deine Hände vorbereiten, bevor du die verschiedenen Handhaltungen im Yoga übst.

  1. Wärme die Hände


    Bevor du mit Yoga Mudra beginnst, wärme deine Hände, indem du sie aneinander reibst. Du wirst spüren, wie Hitze in den Händen entsteht. Dadurch werden die Nervenenden und die Zellen in den Händen aktiviert. Gleichzeitig stimulierst du damit alle lebenswichtigen Organe. Denke daran, auch die Handrückseiten aneinander zu reiben; diese werden oft vergessen. 
    Lege die Hände anschließend auf deinen Schoß und lasse die Handflächen nach oben zeigen. Schließe die Augen und achte ganz genau auf sämtliche Empfindungen in deinen Händen. Vielleicht spürst du ein Prickeln oder Pulsieren oder sogar eine Temperaturänderung.


    Cristi Christensen rubbing her palms to prepare for yoga mudra


  2. Schüttele die Hände aus


    Beginne im nächsten Schritt damit, die Hände auszuschütteln. Denk‘ dabei an sämtliche Verspannungen, die sich in den Fingern und Händen von all dem Telefonieren, Schreiben, Tippen etc. angestaut haben. Versuche, all diese Verspannungen wegzuschütteln. Gleichzeitig stimuliert diese Übung den Lymphfluss und regt die Durchblutung an.  
    Lasse die Hände dann wieder auf deinen Oberschenkeln ruhen und spüre in deinen Körper hinein, um sämtliche Empfingen in deinem Körper wahrnehmen zu können.


    Cristi Christensen schüttelt sitzend die Hände aus


  3. Energetisiere die Finger


    Mit der letzten Aufwärmübung für die Hände kannst du deine Finger energetisieren. Strecke dazu die Arme nach vorn aus und drehe eine Handfläche nach oben, die andere nach unten. Öffne und schließe die Hände in schnellen, kräftigen Bewegungen. Dabei streckst du die Finger immer ganz aus und schließt sie dann fest zu einer Faust. Nach ungefähr 10 Wiederholungen wechselst du die Seiten. Vermutlich werden deine Hände ein wenig müde werden – das ist vollkommen in Ordnung.


    Cristi Christensen stretching arms out in front of her


  4. Öffne die Energiekanäle


    Bringe im Anschluss daran deine Hände vor den Körper, sodass die Handflächen zueinander zeigen. Schließe die Augen und nimm‘ wahr, was du fühlst. Mit dieser Übung kannst du die Energiekanäle in deinen Händen öffnen. Vielleicht spürst du sogar eine Art magnetisches Pulsieren. Spiele mit dem Abstand der Hände, um die Dichte oder Weite der Energie zwischen den Händen zu fühlen.
    Wenn du nichts spürst, dann wiederhole die vorherigen Schritte einfach. Je öfter du übst, desto empfänglicher wirst du.
    Setze zum Schluss die Hände auf dem Boden ab, um die Energie abzugeben. Jetzt bist du bestens für deine Yoga-Mudra-Praxis vorbereitet. 


    Cristi Christensen mit Händen zueinander vor Körper

2.2. Wie nutzt Du Mudras für die Meditation?

Wie bereits erwähnt sollen die Hände eng mit dem Gehirn verbunden sein, insbesondere durch neuronale Aktivierung. Deshalb kann die Art und Weise, wie du deine Hände während der Meditation hältst, die Haltung deines Geistes beeinflussen. Das macht Mudras zu einem besonders wirkungsvollen Hilfsmittel für die Meditation

Yoga verfolgt den Ansatz, dass der Geist vom Verhalten des Atems und des Körpers beeinflusst wird. Dabei sollen die Hände die stärkste Verbindung zum Geist haben. Lässt du deine Hände während der Meditation also in einer ruhigen und stetigen Position ruhen, kann auch der Geist Beständigkeit finden. Deshalb können Yoga Mudras in der Meditation als Instrument zur Beruhigung und Vorbereitung des Geistes genutzt werden.

Die Verwendung von Mudras bei der Meditation kann dir auch helfen, deine Aufmerksamkeit zu steigern, und so deine Gedanken zur Ruhe bringen und beobachten. Denn ein ruhiger und fokussierter Geist ist offen für universelles Bewusstsein und Aufmerksamkeit.

Yoga Mudras werden üblicherweise in einer bequemen Meditationssitzhaltung wie dem Schneidersitz (Sukhasana), einer Variation des Lotussitzes (Padmasana) oder dem Heldensitz (Virasana) praktiziert. Du kannst auch auf einem Stuhl sitzen, wenn es für dich nicht bequem ist, auf dem Boden zu sitzen. Hast du einmal deine bevorzugte Sitzhaltung gefunden, lege die Fingerspitzen entsprechend der von dir gewählten Mudra aufeinander. Übe dabei gerade so viel Druck aus, dass du den Fluss der Energie spürst, aber nicht so viel, dass deine Fingerknöchel weiß werden.

Yoga Mudras werden üblicherweise in einer bequemen Sitzhaltung geübt. Foto: TINT Instructor Cristi Christensen.

2.3. Wie oft solltest Du Mudras im Yoga anwenden?

Wenn du eine bestimmte Yoga Mudra übst, halte die Position für ein paar Atemzüge und konzentriere dich dabei auch auf deine Atmung. Je länger eine bestimmte Yoga Mudra gehalten wird, desto wirksamer soll sie sein. Deshalb solltest du die jeweilige Mudra immer mindestens für mehrere Minuten üben, sogar bis zu 15-20 Minuten.

Außerdem solltest du versuchen, die entsprechende Mudra deiner Wahl jeden Tag zu üben, und zwar am besten für einen Zeitraum von mindestens einer Woche bis zu 30 Tagen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Das muss nicht immer unbedingt während einer Meditation sein. Du kannst die Mudra auch beim Laufen anwenden oder sie zu deinen Yoga-Asanas hinzufügen. So kannst du sie ganz leicht in deinen (Yoga-)Alltag integrieren.

2.4. Welchen Effekt haben Yoga Mudras?

Im Yoga sind Mudras die einfachste Übung, um die Verbindung zwischen Körper und Geist zu stärken. Die Praxis von Yoga Mudra erfordert nicht so viel Aufwand wie eine Asana- oder Pranayama-Praxis. Sie sorgt ganz einfach für Stabilität zwischen Körper und Geist, indem zwei Energiepunkte, also Finger, miteinander verbunden werden.

Außerdem stellt Yoga Mudra eine sichere und praktische Möglichkeit dar, die Fünf Elemente im Körper zu entfachen und ins Gleichgewicht zu bringen. Das soll auch positive Effekte auf den Stoffwechsel haben, die weder viel Geld noch Zeit erfordern. Deshalb werden die Finger oft auch als heilige Medizin bezeichnet und spielen eine wichtige Rolle im Yoga, insbesondere in Verbindung mit den Fünf Elementen.

3. Wie kannst Du mithilfe von Mudras die Fünf Elemente entfachen?

Laut der Fünf-Elemente-Lehre besteht die ganze Welt – und auch unser Körper – aus den fünf Elementen Feuer, Luft, Erde, Wasser und Raum. Jedes dieser Elemente findet sich auch in der Hand wieder:

  • Der Daumen repräsentiert das Element Feuer (Agni).
  • Der Zeigefinger ist mit dem Element Luft (Vayu) verbunden.
  • Der Mittelfinger steht für das Element Raum (Akash).
  • Der Ringfinger stellt das Element Erde (Prithvi) dar.
  • Der kleine Finger repräsentiert das Element Wasser.

Indem du die Finger zu verschiedenen Formen und Haltungen zusammenbringst, kannst du Einfluss darauf nehmen, wieviel von dem jeweiligen Element in deinem Körper ist, indem du es entweder erhöhst oder senkst. Außerdem helfen dir die Handhaltungen im Yoga dabei, die emotionalen, mentalen und physischen Eigenschaften des jeweiligen Elements im Körper zu aktivieren. So unterstützt dich Yoga Mudra dabei, die Fünf Elemente zu entfachen.

3.1. Mudra für das Element Erde

Die Mudra für das Element Erde wird Prithvi Mudra genannt. Prithvi ist eines der Sanskritworte für Erde. 

Der Ringfinger beinhaltet die Energie des Erdelements im Körper. Die Verbindung des Ringfingers mit dem Daumen, der für das Element Feuer steht, nährt und verstärkt die Erdenergie im Körper. 

Drücke einfach die Ringfinger beider Hände sanft gegen den jeweiligen Daumen. Die restlichen drei Finger streckst du wie Äste aus. Lasse die Hände auf den Knien ruhen. Dabei können die Handflächen entweder nach oben oder nach unten zeigen. Zeigen die Handflächen nach unten, verstärkt dies das Gefühl der Erdung. Du kannst die gestreckten Finger auch neben dir auf dem Boden absetzen, um dich so noch geerdeter zu fühlen.

Diese Mudra der Erdung und Verankerung hilft dir dabei, die Verbindung zu deinem Körper zu stärken und die Körperteile, die besondere Aufmerksamkeit benötigen, mit Gesundheit, Kraft und Energie zu versorgen. Das sorgt dafür, dass du dich in deinem Körper sicher und heimisch fühlst. Praktiziere diese Mudra also immer, wenn du das Gefühl hast, die Verbindung zu deinem Körper verloren zu haben, und Vitalität und Energie benötigst. 

Die Mudra, um dich mit dem Element Erde zu verbinden, heißt Prithvi Mudra.

3.2. Mudra für das Element Wasser

Das Wasserelement wird im kleinen Finger verkörpert. Der Daumen nährt und verstärkt wiederum das Element, mit dem er verbunden wird. Bringe also den kleinen Finger und den Daumen beider Hände zueinander für die Handhaltung Jal Mudra

Drücke nicht zu fest, sondern übe nur sanften Druck aus. Lasse die anderen Finger entspannt hängen, so, als würden die Hände durch Wasser fließen. Entscheide selbst, ob du die Handflächen nach oben oder nach unten richten möchtest. 

Diese Handhaltung gleicht den Wasserfluss im Körper aus, öffnet das Tor zum Strom der Gefühle und der Veränderungen im Leben. Widersetzt man sich der Veränderung und Bewegung, wird man träge und steif. Dadurch entsteht eine Art Damm in unserem Inneren, sodass das Wasser nicht mehr frei fließen kann und man quasi austrocknet. 

Die Mudra hilft dir dabei, diesen Damm zu zerstören und den Weg des geringsten Widerstand zu gehen und mit dem Strom des Lebens zu schwimmen. Dadurch lernen wir, die Veränderung zu akzeptieren, wenn sie passiert. Da unser Körper zu 70% aus Wasser besteht, hilft uns die Verbindung zum Element Wasser, emotionales Gleichgewicht zu finden.  

Verbinde den kleinen Finger und den Daumen beider Hände für die Jal Mudra.

3.3. Mudra für das Element Feuer

Das Element Feuer wird durch die Daumen verkörpert. Die entsprechende Handhaltung nennt sich Agni Mudra und wird durch die Verbindung der beiden Daumen erzeugt. Das kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Meistens werden jedoch die Finger beider Hände verschränkt und die beiden Daumen zeigen nach oben

Lege die Hände direkt unterhalb der Rippenbögen auf, sodass die Daumen nach oben in Richtung Solarplexus und zum Herzen zeigen. Verankere das Becken auf dem Boden und richte die Wirbelsäule auf. Du kannst den Blick auf die „Flamme“ der Daumen richten oder die Augen schließen. 

Das Feuerelement stellt die Verbindung zu unserem energetischen und leidenschaftlichen Selbst dar. Es ist die Energie, die unser gesamtes System nährt. Mit dieser Mudra kannst du dich mit dem Feuer deiner Seele im Inneren verbinden und dein Leben mit Sinn und Energie befeuern. Nutze die transformative Kraft des Feuers, um dich dahin zu bringen.

Agni Mudra wird durch die Verbindung der beiden Daumen geformt.

3.4. Mudra für das Element Luft

Der Finger, der das Element Luft verkörpert, ist der Zeigefinger. Bringe Daumen und Zeigefinger zueinander für die Vayu Mudra. Lege die Hände auf den Knien ab und lasse die Handflächen als Zeichen der Offenheit und Verbindung mit der Unendlichkeit nach oben zeigen. 

Für Yogis ist das Element Luft das wichtigste, da wir ohne Luft nicht überleben können. Wir können nur wenige Minuten ohne Atmen überstehen. Deshalb gilt der Atem als Synonym für das Element Luft. Der Atem wird niemals müde, uns zu nähren und zu energetisieren. Er erzeugt eine Verbindung zwischen der inneren und der äußeren Welt. Stell dir das Element Luft als die Kraft der Gedanken, des Geistes und der Inspiraton vor.

Lege Daumen und Zeigefinger zusammen für Vayu Mudra.

3.5. Mudra für das Element Raum

Der Mittelfinger steht in Verbindung mit dem Element Raum. Da der Mittelfinger der längste Finger ist, wird er oft auch als Treppe zum Göttlichen bezeichnet, da er nach oben in die Unendlichkeit des Elements Raum zeigt. Die entsprechende Handhaltung wird Akasha Mudra genannt und besteht darin, dass der Mittelfinger und der Daumen verbunden werden.

Die Handflächen können wieder nach oben oder nach unten zeigen, während die restlichen Finger entspannt bleiben.

Raum ist die allumfassende Mutter der Fünf Elemente und beinhaltet all die anderen Elemente. Gleichzeitig ist es das Element des Rhythmus der Musik, der Schwingung des Gesangs und der Kreativität des Tanzes. Es bestimmt, wie wir kommunizieren und unser authentisches Ich nach außen tragen.

Du kannst diese Mudra nutzen, wenn du deine Stimme und Sprache brauchst, beispielsweise vor einer wichtigen Rede oder Unterhaltung. Dadurch werden dein Geist und deine Gedanken klarer und du findest zu dir selbst und deiner Integrität, damit die Worte frei fließen können.

Der Mittelfinger ist mit dem Element Raum verbunden und bildet Akasha Mudra.

4. Funktionieren Mudras wirklich?

4.1. Was sagen Studien?

Eine Studie aus dem International Journal of Yoga versuchte mithilfe der Elekro-Photonik-Technologie (EPI) die Spannung an den Fingerspitzen zu messen, die durch ein elektronisches Signal ausgelöst wurde, um die unmittelbare Wirkung von Mudras nach nur einem Anwendungstag sowie nach drei Tagen zu untersuchen.

Die Probanden wurden in eine Mudra-Gruppe und eine Kontrollgruppe eingeteilt. Im ersten Teil der Studie praktizierte die Mudra-Gruppe Prana Mudra im Sitzen für eine Dauer von fünf Minuten. Die Kontrollgruppe machte das Gleiche, aber ohne die Anwendung der Mudra. Stattdessen saß sie nur fünf Minuten lang mit geschlossenen Augen in einer ähnlichen Sitzhaltung. 

Im zweiten Teil der Studie wurden unterschiedliche Längen der Yoga-Mudra-Praxis untersucht: 10 Minuten am ersten Tag, 15 Minuten am zweiten Tag und 20 Minuten am dritten Tag.

Die Anwendung einer Mudra beim Sitzen mit geschlossenen Augen für fünf Minuten lieferte keine signifikanten EPI-Messwerte. Wurde die Mudra jedoch länger praktiziert, wurden deutliche Änderungen in den EPI-Werten sichtbar. Demzufolge müssen Yoga Mudras für 20 Minuten oder länger praktiziert werden, um zu einer sichtbaren Veränderung der EPI-Werte zu führen. Eine solche Änderung ist ein Anzeichen für mögliche Beeinflussungen der Energie im menschlichen Körper.

4.2. Wie könnten Yoga Mudras funktionieren?

Anhand einer Analogie lässt sich besser erklären, welche potenzielle Wirkung Yoga Mudras auf den menschlichen Körper haben können. Stell dir den Körper als Stromkreis vor, in dem die Energie durch Leitungen, die Nerven, fließt. Die Nerven wiederum verbinden verschiedene Organe, so wie Leitungen die einzelnen Bauteile eines Stromkreises miteinander verbinden. Dieser Stromkreis beginnt und endet in den Händen und Füßen.

Drückt man die Finger in einer bestimmten Handhaltung, einer Yoga Mudra, zusammen, wird die Stromquelle des Stromkreises aktiviert: das Gehirn. Das Gehirn erhält dann das Signal, die Energieverteilung im Körper zu verändern. Das geschieht durch den Energiefluss, Prana genannt.

Im Folgenden findest du ein paar Erklärungen, wie die Anwendung von Yoga Mudras auf Körper und Geist wirken könnten:

1. Sensomotorische Stimulation

Etwa ein Drittel der Nervenimpulse, die sowohl am motorischen als auch am sensorischen Kortex (dem Empfindungszentrum des Gehirns) ankommen, stammen von den Händen. Das heißt, dass eine auf die Hände gerichtete Aufmerksamkeit große Teile dieses Gehirnareals beeinflussen können. 

2. Bessere Körperhaltung

Eine aufrechte Körperhaltung sowie Aufmerksamkeit auf die oberen Gliedmaßen können die Kontrolle der Körperhaltung und die Atmung verbessern. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Aktivität des autonomen Nervensystems aus. Kleinste wahrnehmbare Änderungen in der Atemfrequenz, Muskelaktivität, Brust- und Bauchbewegungen während der Yoga-Mudra-Praxis könnten ein Anzeichen für einen Zusammenhang zwischen wahrnehmbarem physischen Verhalten und subjektiven Empfindungen einer Mudra-Praxis sein, wie beispielsweise eine Auswirkung auf die Chakras oder die Fünf Elemente im Körper.

3. Ablenkung

Richtet man die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Bereich im Körper oder eine bestimmte Empfindung, wie beispielsweise die Position der Hände und Finger während Yoga Mudra, kann sich die Wahrnehmung von Schmerz, Isolation und anderen negativen Empfindungen vermindern, was so zu erhöhtem Wohlbefinden beiträgt.

4. Epigenetische Effekte

Das Lenken der Aufmerksamkeit auf die Atmung sowie auf physische und emotionale Erfahrungen kann zu Veränderungen der Genexpression führen und einen Entspannungseffekt hervorrufen. Eine Yoga-Mudra-Praxis soll ähnliche epigenetische Reaktionen hervorrufen können, sowohl als eigenständige Praxis und in Kombination mit anderen Achtsamkeitspraktiken wie Yoga und Pranayama.

„Durch Mudra ehren wir unseren physischen Körper, unseren emotionalen Körper und auch unseren mentalen Körper.“

– Cristi Christensen

Fazit

Yoga Mudra ist ein subtiler und oft vernachlässigter Teil der Yogapraxis. Doch das heißt nicht, dass er nicht weniger effektiv oder wichtig ist. 

In manchen Yogatraditionen dürfen Mudras erst praktiziert werden, wenn die anderen Bereiche, also Asana, Pranayama und Bandha, gemeistert wurden. 

Da einer Mudra-Praxis jedoch nachgesagt wird, die physischen, mentalen und spirituellen Eigenschaften einer Person ändern zu können, solltest du nicht darauf verzichten, Mudras in deine Yogapraxis einzubeziehen. Die kannst sie eigenständig oder in Kombination mit deiner Asana- bzw. Pranayama-Praxis üben. 

Eine regelmäßige Yoga-Mudra-Praxis kann dir auch dabei helfen, die inneren Energien zu kanalisieren und so die Chakras ins Gleichgewicht bringen und die Fünf Elemente in deinem Körper entfachen.

Wenn du auf der Suche nach einer Anleitung für deine Yoga-Mudra-Praxis bist und lernen möchtest, wie du Mudras im Yoga anwenden kannst, um die Energien der Fünf Elemente ins Gleichgewicht zu bringen, solltest Du Dir definitiv Cristi Christensens Soul Fire Elemental Activation auf TINT anschauen. Dieser 5-wöchige Workshop befasst sich mit jedem der Elemente und beinhaltet auch eine Mudra-Praxis für jedes Element.



Titelbild von Yongsubi.

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